Wasserthematik fordert Stärkeanbauer und Stärkefabrik

MdL Grossmann zu Besuch bei Südstärke in Sünching

12.03.2024

Der neu gewählte Landtagsabgeordnete Patrick Grossmann lernt gerade den südöstlichen Landkreis intensiv kennen und besuchte den Standort der Südstärke in Sünching „Landwirtschaftliche Themen spielen in unserer Region eine große Rolle. Deshalb stehe ich im regelmäßigen Austausch mit unseren Bauern und den Betrieben, die landwirtschaftliche Produkte verarbeiten.“ Grossmann zeigte sich beeindruckt von der Nachhaltigkeit, mit der hier alle Bestandteile der Stärkekartoffeln verwertet werden. Wie Geschäftsführer Dr. Stefan Dick erläuterte, werden bei der Südstärke insgesamt 600.000 Tonnen Kartoffel pro Jahr verarbeitet.

Pragmatische Lösung für Genehmigungspraxis bei Kartoffelberegnung gefordert
Im Anschluss an die Betriebsführung tauschten sich Geschäftsführung und Stärkeanbauer mit MdL Grossmann aus. Dabei wurde deutlich, dass das Thema Wasser eine große Herausforderung für Anbau und Produktion darstellt. Wie die Stärkeanbauer ausführten, ist die Beregnung beim Kartoffelanbau enorm wichtig, denn selbst wenn es viel natürlichen Niederschlag gibt, kommt er inzwischen zur falschen Zeit. Die Genehmigungspraxis für die Beregnung ist allerdings stark reglementiert und aus Sicht der Landwirte zu kompliziert. Für die behördliche Festlegung der Beregnungsmenge wäre beispielsweise die Betrachtung der gesamten Anbaufläche hilfreich, so wie dies auch in anderen Bundesländern längst praktiziert wird. Dem pflichtete Patrick Grossmann bei: „Für die Genehmigungspraxis müssen dringend pragmatischere Lösungen gefunden werden, sonst haben unsere Landwirte einen Standortnachteil.“


Ausnahme für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion bei Wassercent
Große Sorge bereitet auch die aktuelle politische Diskussion über die Einführung eines sogenannten Wassercents – eine Abgabe, die für Grundwasserbildende Maßnahmen verwendet werden soll . Das Umweltministerium plant noch vor der Sommerpause im Kabinett einen Entwurf zum Wassercent vorzulegen. Dies wäre eine weitere zusätzlich Belastung für die Landwirte und die Lebensmittelproduktion. Hier hat Grossmann eine klare Meinung: „Die zeitnahe Einführung eines Wassercents sehe ich kritisch. Aufgrund der aktuellen Belastungssituation in der Landwirtschaft sowie der Tatsache, dass Landwirte mit ihren Flächen einen erheblichen Beitrag zur Grundwasserneubildung leisten, sollten sie grundsätzlich von einem Wasserentnahmeentgelt ausgenommen werden. Der Wasserverbrauch für die Erzeugung und Weiterverarbeitung von Lebensmitteln, wie z.B. bei der Südstärke, darf keine weiteren Kosten verursachen.“

Einsatz für die Verwendung von Kartoffel-Fruchtwasserkonzentrat
Darüber hinaus ist es den Stärkeanbauern ein großes Anliegen, dass das erzeugte Kartoffel-Fruchtwasserkonzentrat als Nährstoffdünger analog den Regeln für Festmist von Huf- und Klauentieren eingestuft wird, damit es auf den Feldern ausgebracht werden darf. Bisher ist das Konzentrat leider noch kein Stoff im klassischen Sinne der Düngeverordnung. Hierzu haben bereits im letzten Jahr der Landtagsabgeordnete Josef Zellmeier und die ehemaligen Landtagsabgeordneten Sylvia Stierstorfer und Hans Ritt einen Entschließungsantrag im Bayerischen Landtag eingebracht. Patrick Grossmann sicherte auch hierbei seine Unterstützung zu. Gerne werde er den aktuellen Sachstand in Erfahrung bringen. Geschäftsführer Dr. Stefan Dick dankte im Namen der Südstärke für den konstruktiven Austausch und die zugesagte Unterstützung. Grossmann betonte zum Abschluss: „Die Stärkeproduktion in Sünching muss uns allen am Herzen liegen, damit Bauernhöfe und Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben.“